Was ist das Konzept des Start-ups?
Fabian Berger ist in der Klimabewegung aktiv. Aus seiner Überzeugung heraus hat er zusammen mit Alex Wehfritz ein Unternehmen gegründet, mit dem sie einen Beitrag zur umweltfreundlichen Mobilität leisten wollen. Ursprünglich war es ein Projekt von Studierenden der Universität Kassel – ein Lastenfahrrad für die Stadt mit Solarantrieb sollte entwickelt werden. Seit 2021 ist VELOAD nun am Markt, das erste Modell ohne Solarantrieb ist inzwischen serienreif. Diese erste Generation des Lastenfahrrads kann von einer oder zwei Personen bewegt werden und Güter bis zu 200 Kilogramm transportieren. Ein Elektromotor unterstützt, sodass sich das Rad auch bei Steigungen noch leicht tritt.
Was ist das Innovative an dem Produkt?
„Dieses Fahrrad ist ein ideales Transportfahrzeug, etwa für Unternehmen, die Fahrzeug-Sharing anbieten, oder für Handwerksbetriebe“, sagt Fabian Berger. „Es fallen keine Betriebskosten an. Das VELOAD übernimmt in der Stadt die gleiche Funktion wie ein Auto, nur braucht man keinen Führerschein dafür, kann den Radweg nutzen, und es ist dabei auch noch klimaschonend.“ Entwickelt und montiert werden die Räder im Science Park in Kassel. Nun arbeiten die Ingenieure von VELOAD an einem Modell mit Solardach, damit es komplett CO2-frei unterwegs sein wird. Teile der Fertigung sollen künftig ausgelagert werden – allerdings an Firmen aus der Region, da den Gründern kurze Lieferketten wichtig sind.
Welche Hindernisse gab es bei der Gründung?
Einen großen Investor wollten die Gründer von VELOAD nicht beteiligen, stattdessen haben Freunde und Familie bei der Finanzierung geholfen. Eine Förderung gab es durch das Hessische Ideenstipendium. Als Rechtsform ist das junge Unternehmen immer noch eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). „Eine bessere haben wir noch nicht gefunden“, sagt Berger. „Sehr gerne würden wir ein Unternehmen mit flachen Hierarchien haben, in dem alle Mitarbeitende Gewinnanteile bekommen und mitbestimmen dürfen. Aber so etwas gibt es in Europa nicht.“ Sich als Genossenschaft zu organisieren, ist für die Gründer mit einem zu großen bürokratischen Aufwand verbunden.
Quelle: epaper.wirtschaftnordhessen.de