Wenn es um landwirtschaftliche Technik geht, sind Härte und Langlebigkeit von besonderer Bedeutung. Agrar-Werkzeuge werden daher bislang meist aus gehärtetem Stahl gefertigt und mit einer wolframhaltigen Legierung versehen. Doch das Element Wolfram ist ebenso selten wie umstritten. Häufig stammt es aus Konfliktregionen und kann bei Abbau und Verarbeitung toxisch wirken.
Das Hatzfelder Unternehmen Frank – ein Spezialist für Verschleißschutz-Lösungen – hat deshalb an einer Alternative geforscht. Das Ergebnis: ein neuartiges Werkstoffkonzept auf Eisenbasis, das jüngst mit dem Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis ausgezeichnet worden ist.
Eisen ist fast überall verfügbar
Hinter der innovativen Beschichtung steht jede Menge Forschungsarbeit. Der Grundstein für das für die Feldarbeit optimierte Produkt wurde im firmeneigenen Entwicklungszentrum „Frank Campus“ in Marburg gelegt. Statt Wolfram werden nun in Eisen eingebettete Hartphasen verwendet, das zusammen mit dem Werkstoff-Rohling eine artverwandte, äußerst haltbare Schicht bildet. „Der entscheidende Vorteil unseres Produkts: Eisen ist fast überall verfügbar“, erklärt Geschäftsführer Dr. Frank Grote. Zudem könnten Reste, die bei der Verarbeitung anfallen, wiederverwertet werden.
Dieser sparsame Umgang mit Materialien ist es, der die Jury des Deutschen Rohstoffeffizienz-Preises überzeugte. Die insgesamt fünf prämierten Technologien seien beispielhaft für innovative Leistungen auf diesem Gebiet. Für Frank Grote ist die Auszeichnung ein Ansporn für weitere nachhaltige Entwicklungen: „Wir sehen uns bestärkt, auch mit künftigen Innovationen einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und European Green Deal leisten zu können.“ Derzeit beliefert Frank Walz- und Schmiedetechnik weltweit über 1000 Fachhändler und mehr als 180 Hersteller.
Von Pamela De Filippo