Nur mit der Wirtschaft und im Zusammenspiel aller Kräfte ist der Klimawandel zu bewältigen – davon sind die Industrie und Handelskammer Kassel-Marburg (IHK), die Handwerkskammer Kassel (HWK) und die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände in Nordhessen (VhU) überzeugt. Um den Klimaschutz aktiv voranzubringen, haben sie die „Unternehmensallianz Klimaschutz und Nachhaltigkeit“ an den Start gebracht.

Ziel der Allianz ist es, einen institutionenübergreifenden Austausch über den Beitrag der Wirtschaft zur Klimaneutralität von Nordhessen und der Region Marburg zu ermöglichen. Dieser Austausch soll der Wissensteilung innerhalb der hiesigen Unternehmerschaft dienen, über regionale Best-Practice-Beispiele informieren und politischen Entscheidern eine Handreichung zur Gestaltung notwendiger Rahmenbedingungen sein. Instrumente wie der gemeinsame Internetauftritt, ein abgestimmter Veranstaltungskalender mit Formaten zum Know-how-Austausch kennzeichnen die Initiative ebenso wie das Logo #GemeinsamKlimaSchützen.
Konkretes steht bei der Unternehmerallianz im Vordergrund. Bei der Auftaktveranstaltung am Donnerstag, 7. April, im Kulturbahnhof Kassel hielt Dr. Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Städtische Werke AG Kassel, vor rund 50 geladenen Gästen einen Impulsvortrag zum Thema „Erstellung einer CO2-Bilanz“.
Allianz adressiert aus ihren Initiativen auch die Politik
„Mit der Unternehmensallianz schaffen wir in der Region für Unternehmen aus Industrie, Dienstleister, Handel und Handwerk aller Größen pragmatische attraktive Angebote für den Weg zur Klimaneutralität unabhängig davon, wie weit die Unternehmen auf dem Weg schon sind“, erläutert IHK-Vizepräsident Dr. Hans-Friedrich Breithaupt, der auch Sprecher der Initiative ist. „Die institutionenübergreifende Förderung des gemeinsamen Know-how-Austauschs unter den Unternehmen steht im Mittelpunkt. Die Allianz soll Unternehmen einfach und konkret helfen. Durch die breite, regionale und branchenübergreifende Basis und die gemeinsam dahinter stehenden Kammern und Verbände adressiert die Unternehmensallianz aus ihren Initiativen auch die Politik.“

Geplante Themen- und Handlungsfelder sind etwa im Bereich Wärme der Gebäudebestand und die Prozesswärme sowie die dezentrale Energieerzeugung. Im Themenfeld Mobilität geht es um den Berufsverkehr sowie die Logistik, beim Energiemanagement um Strom, Heizung, Luft und Wasserstoff. Weitere Schwerpunkte: Investitionen in klimafreundliche und effiziente Technologien, der Bereich Abfall, Wertstoffe und Recycling sowie Elektrizität samt Erhaltung der Versorgungssicherheit.
Klimawende: Geplante Maßnahmen nicht ohne Betriebe umzusetzen
„Für uns als Industrie- und Handelskammer ist bei der Unternehmensallianz eine der wichtigsten Aufgaben, Transmissionsriemen der Wissensvermittlung zwischen Groß und Klein zu sein“, erklärt IHK-Präsident Jörg Ludwig Jordan. „Dabei können größere Unternehmen in Sachen Klimaschutz durchaus vom Wissen kleiner und mittlerer Unternehmen, zu deren DNA die Nachhaltigkeit gehört, profitieren.“
HWK-Präsident Frank Dittmar weist darauf hin, dass das Handwerk schon heute einen großen Beitrag zu Umweltschutz und Energieeinsparung leistet: „Viele der für die Klimawende geplanten Maßnahmen sind ohne unsere Betriebe nicht umzusetzen. Dennoch ist es auch für das Handwerk insgesamt wichtig, sich nicht nur auf den entsprechenden Märkten zu positionieren. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen unsere Betriebe darüber hinaus auch einen eigenen Beitrag auf dem Weg in die Klimaneutralität leisten. Deshalb unterstützen wir sie dabei auch mit der Unternehmensallianz, die Region und Wirtschaft gemeinsam voranbringen wird.“
Transformationsprozess gemeinsam meistern
Und VhU-Vorsitzender Carsten Rahier betont: „Nachhaltigkeit ist die Grundlage und ein entscheidender Faktor für ein erfolgreiches ökologisches und ökonomisches Wirtschaften in der Zukunft.“ Die nordhessische und Marburger Wirtschaft habe sich zur Allianz zusammengeschlossen, „um die vor uns liegenden Herausforderungen gemeinsam zu meistern und unsere Unternehmen auf ihren individuellen Wegen in eine gemeinsame nachhaltige klimaschützende und klimaneutrale Zukunft zu begleiten. Durch die Auswirkungen und Einflüsse des demografischen Wandels und des latenten Fachkräftemangels als auch der Digitalisierung, Globalisierung und sich abzeichnenden De-Globalisierung sowie nicht zuletzt der Dekarbonisierung haben die Unternehmen einen riesigen Transformationsprozess vor sich, den wir nur gemeinsam meistern können“.
Unternehmen sind nun eingeladen, sich an der „Unternehmensallianz Klimaschutz und Nachhaltigkeit“ zu beteiligen.
Fotogalerie
Alle Fotos: Harry Soremski
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