Die Wirtschaft ist in Deutschland ein zentraler Akteur auf dem Weg hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland nach Schätzung des Umweltbundesamtes insgesamt 805 Millionen Tonnen (Differenz durch Rundung) Treibhausgase freigesetzt.
Obwohl die Treibhausgasemissionen in den letzten Jahren sukzessive gesunken sind – zuletzt um 54 Millionen Tonnen (2018–2019) trotz steigender Bruttowertschöpfung[1] –, bedarf es weiterer Anstrengungen, um die hoch gesteckten Klimaziele zu erreichen.
Das Streben der Unternehmen nach klimaneutralen Produkten und Prozessen kann neue Potenziale zur Ressourcen- und Kosteneinsparung aufdecken. Grundsätzlich sollten Unternehmen dazu den eigenen Status quo ihrer energetischen und ökologischen Ausgangslage kennen, um eine Bilanz für ihre jeweiligen Standorte und Produkte zu erstellen. Darauf aufbauend können wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen zur Steigerung der Ressourcen- und Energieeffizienz konzipiert und umgesetzt werden, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Durch den Einsatz erneuerbarer Energien können Treibhausgasemissionen unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte substituiert werden. Unvermeidbare Emissionen können über Kompensationsmechanismen ausgeglichen werden. Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände Nordhessen, die Handwerkskammer Kassel und die Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg begleiten und unterstützen regionale Unternehmer aktiv dabei, ihren Beitrag für eine wirtschaftsfreundliche, lebenswerte und nachhaltige Region zu erbringen. Neben den Zielen, den Klimaschutz zu verstärken und nachhaltig zu wirtschaften, können auf diese Weise Betriebskosten gesenkt, das Image und die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden.
Die Leitfrage lautet dabei: Welche Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken bietet die Region Nordhessen-Marburg derzeit ansässigen Unternehmen in puncto Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch nachhaltiges Wirtschaften?
Fußnoten
[1] Vgl. Umweltbundesamt, 2020